Allgemeine Bezeichnung (umgangssprachlich Schimmel) für einen rasenförmigen Pilzüberzug (Myzelien = verzweigte Zellfäden) auf organischen Stoffen. Einige Arten haben für den Menschen besondere Bedeutung und zwar als Human-Parasiten und Erreger von Infektionskrankheiten sowie als Ursache von Pflanzenkrankheiten und von Schimmelpilzgiften in verdorbenen Lebensmitteln. Schimmelpilze sind aber auch Nahrungsmittel-Veredler sowie biologische Quellen für Antibiotika und cholesterinsenkende Medikamente. Schimmelpilze in verschiedenen Farben (weiß, grün, grünblau, rosa, grau, schwarz) bilden sich sich besonders häufig auf zuckerhältigen Stoffen wie Brot, Käse und Früchten wie zum Beispiel auch auf Weintrauben. Die Entstehung wird durch feuchtwarme Witterung bzw. hohe Luftfeuchtigkeit gefördert. Auch einzelne Beeren können negative Auswirkungen auf den Wein haben und werden gegebenenfalls auf dem Table de tri (Sortiertisch) entfernt.
Die häufigsten Schimmelpilzarten im Weingarten zählen zu den Gattungen Aspergillus, Botrytis, Cladosporium, Penicillium und Trichothecium. Durch diese werden verschiedene Arten von Traubenfäule verursacht. Auch bei mangelnder Hygiene im Weinkeller an Stellen mit Most- oder Weinresten treten oft Schimmelpilze auf. Sie können den Schimmelgeschmack verursachen und sind auch beim Korkschmecker maßgeblich beteiligt. Auf den Beeren können durch Stoffwechsel Mykotoxine wie Ochratoxin A, Patulin und Trichothecene gebildet werden. Zu den wenigen erwünschten Arten zählen Botrytis cinerea (Edelfäule) bei edelsüßen Weinen sowie der Kellerschimmel. Siehe auch unter Pilze, Mikroorganismen und Weinfehler.
Quelle: WIKIPEDIA Schimmelpilze
Graufäule: Von Tom Maack T.o.m., CC BY-SA 3.0, Link
Grünfäule: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
Schwarzfäule: Von Daniel Molitor, CC BY 2.0 de, Link
Essigfäule: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach