Nach einer nicht mehr verifizierbaren, aber unwahrscheinlichen Hypothese wurde aus einer Rebsorte Refosco (Refoschin, Refošk, Rifòsc, Rifosco) bzw. einem Vorfahren der bereits von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnte antike Rotwein Pucinum gekeltert. Die erste gesicherte Erwähnung einer Rebsorte namens Refosco erfolgte am 6. Juni 1409. In einem Dokument wird von einem Bankett zu Ehren von Papst Gregor XII. (1335-1417) mit folgend dabei servierten Weinen berichtet: Marzemino von Gradiscutta, Ramandolo von Torlano, Ribolla von Rosazzo, Verduzzo von Faedis und Refosco von Albana. Sorten unter der Bezeichnung Refosco wurden in der Folge oftmals in Norditalien (besonders Friaul) und Slowenien erwähnt, aber die Identität ist ungewiss. Man versteht darunter eine Gruppe zum Teil miteinander verwandter zumeist roter Rebsorten:
Die zwei Sorten Refosco di Rauscedo und Tazzelenghe (Refosco del Botton) haben eine Eltern-Nachkommen-Beziehung zur Refosco di Faedis. Refosco-Sorten werden vor allem in den Regionen Friaul-Julisch-Venetien, Venetien und Emilia-Romagna, sowie auch in Slowenien kultiviert. In Kalifornien wurde/wird fälschlicherweise Mondeuse Noire als Refosco bezeichnet. Im Jahre 2016 wurden unter dem Namen Refosco Bestände in Australien (0,1 ha), Brasilien (0,4 ha), Slowenien (1.340 ha) und in der Schweiz (0,2 ha) - also insgesamt 1.341 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson). Es ist nicht eindeutig klar, welche Refosco-Sorte/Sorten das sind. Bei der slowenische Sorte handelt es sich vermutlich um Terrano (Refošk).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Refosco-Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
Refosco dal Peduncolo Rosso: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)