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Pineau

Alter Name/Schreibweise für Pinot; siehe dort.

Als Urheimat der Pinotrebe wird das Gebiet zwischen Genfer See (Schweiz) und dem Rhônetal (Frankreich) vermutet. Der auf Grund des Synonyms Clevner vermutete Ursprung Italien ist unwahrscheinlich. Der Orden der Zisterzienser brachte sie im Mittelalter in den Rheingau, von hier verbreitete sie sich dann in ganz Europa. Der französische Begriff „Pinot“ leitet sich nach der wahrscheinlichsten Variante von der langgezogenen Traubenform ab, die dem Zapfen einer Kiefer (frz. „pin“) recht ähnlich sind. Die ältesten zum Teil auch heute noch verwendeten Bezeichnungen für die Pinot-Rebe waren Auvernat, Morillon und Noirien in unterschiedlichen Schreibweisen, die aber verwirrenderweise auch für andere Sorten verwendet wurden.

Pinot-Sorten - Pino Blanc, Pinot Gris, Pinot Noir, Pinot Meunier, Frühburgunder

Erstmals wurde sie als Moreillon 1283 in der Gemeinde Beauvais bei Paris erwähnt. Der Name Pinot tauchte erstmals im Jahre 1375 in einem Edikt des Herzogs von Burgund Philipp II. des Kühnen (1342-1404) auf, in dem er zugunsten von Pinot Vermeil gegen die verbreitete ertragreiche aber qualitativ schwache Sorte Gamay entschied. Mit einer 1394 erfolgten Erwähnung von Pinoz (Mz. von Pinot) wird indirekt darauf hingewiesen, dass es mehrere Pinotarten gibt. Bis dahin wurden keine/kaum Arten/Farben erwähnt. Ab dem 15. Jahrhundert wurden verschiedene Schreibweisen wie Pignotz, Pinot, Pynos, Pinotz, Pineau u. ä. verwendet. Erst 1896 wurde bei einem Kongress in Chalon-sur-Saône (Burgund) der einheitliche Name Pinot beschlossen.

Abstammung

Möglicherweise könnte die vom römischen Schriftsteller  Columella (1. Hälfte 1. Jhdt) und Plinius dem Älteren (23-79) erwähnte antike Rebsorte Allobrogica ein Vorfahre sein. Für die Vermutung, dass sie von Ägypten über Griechenland nach Frankreich gekommen ist, fehlen genetische oder botanische Belege. Dass sie Kaiser Karl der Große (742-814) an den Rhein gebracht und dort auf seiner Pfalz Ingelheim (Rheinhessen) anpflanzen ließ, ist nicht beweisbar (aber nicht unmöglich). Und dass sein Urenkel Karl III. genannt der Dicke (839-888) die Sorte im Jahre 884 in Nähe des Bodensees in seinem „Königsweingarten“ anpflanzen ließ, ist nicht belegt, da in dem betreffenden Dokument keine Sortennamen genannt werden. 

Die Abstammung ist immer noch nicht zu 100% geklärt. Für die vom Ampelographen Louis Levadoux 1956 vermutete Abstammung von Wildreben...

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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