Der römische Autor Rutillius Taurus Aemilianus Palladius (Palladii Rutilii Tauri) lebte im 4. oder 5. Jahrhundert, über sein Leben ist aber nur wenig bekannt. Er betrieb Landwirtschaft und besaß Güter in Italien und auf Sardinien. Palladius verfasste das 15-bändige Werk „De re rustica“ (Über die Landwirtschaft). Als Quellen werden die Werke von Varro (116-27 v. Chr.), Plinius dem Älteren (23-79 n. Chr.) und besonders von Columella (1. Hälfte 1. Jhdt) verwendet. Das erste Buch ist eine allgemeine Einführung in den Ackerbau, die zwei letzten beinhalten Anweisungen über die Veterinär-Medizin sowie über das Pfropfen. In den restlichen zwölf Büchern werden die notwendigen landwirtschaftlichen Arbeiten beschrieben, für jeden Monat ein Band. Darin werden nahezu alle Feldfrüchte behandelt, wobei der Rebstock am ausführlichsten behandelt wird. Unter anderem beschreibt er auch die Herstellung des Honigweins Mulsum. Palladius Werk hatte über das Mittelalter hinaus bis zur Renaissance große Bedeutung. Er wird von Albertus Magnus (1200-1280), sowie den Wein-Autoren Petrus de Crescentiis (1230-1320) und Johann Rasch (1540-1612) zitiert. Siehe auch unter Antike Rebsorten und Antike Weine.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien