Lateinische Bezeichnung für die Knoten (Ez. Nodium, dt. Knoten) an den Trieben des Rebstocks. Jeder Trieb gliedert sich in die etwas verdickten Nodien und die dazwischenliegenden Internodien (Sprossachsen). Durch jedes Internodium läuft im Inneren der Markkanal, der bei allen Sorten der Reben-Untergattung Vitis an jedem Knoten (Nodium) durch das Diaphragma (Gewebeplatte = Scheidewand) unterbrochen ist. Diese Teilung in Triebglieder erhöht die statische Festigkeit des Langtriebs. Zudem entspringen an den Nodien die Blätter, Ranken, Gescheine und Augen (Knospen). Die Länge und Dicke der Triebglieder ist abhängig von der Rebsorte, den Wachstums-Bedingungen und der Nährstoffversorgung sowie der Position am Trieb. An der Spitze wachsender Triebe liegen die Nodien naturgemäß noch dicht beisammen, bis der Prozess des internodialen Längenwachstums durch Zellstreckung und Zellteilung abgeschlossen ist und der Triebabschnitt verholzt.
Zum Ende des Vegetationszyklus werden die neu abgezweigten Internodien durch die Verlangsamung der Wachstumsprozesse immer dünner und kürzer. Bei einem Nährstoffmangel und Wasserstress sind die Internodien wegen des dann allgemein verlangsamten Stoffwechsels nur kurz ausgeprägt. Die Länge der Internodien liegt in der Bandbreite von 1 bis 35 Zentimetern. Kurze Internodien haben zum Beispiel die Rebsorten Gewürztraminer, Grüner Veltliner, Muskat-Ottonel, Pinot Blanc, Pinot Gris, Pinot Noir, Silvaner, St. Laurent, Welschriesling und Zweigelt, lange Internodien haben Blauer Portugieser, Blaufränkisch, Chasselas, Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau, Neuburger und Riesling. Siehe auch unter Weinrebe.
alle Bilder entnommen aus Bauer/Regner/Schildberger,
Weinbau, ISBN: 978-3-70402284-4, Cadmos Verlag GmbH
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach