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Muscat Blanc

Die weiße Rebsorte stammt vermutlich aus Italien oder aus Griechenland, bzw. großräumiger ausgedrückt „aus dem Mittelmeerraum“. Es handelt sich um die edelste, aber nicht häufigste Sorte aus der großen Gruppe der Muskateller (siehe dort allgemeine Informationen). Am häufigsten wird weltweit die Bezeichnung Muscat Blanc verwendet, der vollständige Name nach der Beerenform lautet Muscat Blanc à Petits Grains Ronds (Petits Grains Ronds = kleine runde Beeren). 

Muscat Blanc - Traube Muscat Blanc, Blatt, Trauben Muscat Gris/Rouge und Muscat Noir

Synonyme

Rund 300 Synonyme bezeugen das hohe Alter und die weltweite Verbreitung der Rebe Bei vielen Namen handelt es sich um zahlreiche Spielarten bzw. Mutationen mit den unterschiedlichsten Beerenfarben mit weiß (häufigste), gelb, grau, grün, rosa, rot, braun, violett, blau und schwarz. Die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Brown Muscat, Frontignac (Australien); Tamyanka (Bulgarien); Muskateller, Gelber Muskateller, Grauer Muskateller, Roter Muskateller, Schwarzer Muskateller, Weihrauchtraube, Weißer Muskateller, Weyrer (Deutschland, Österreich); Muscat Frontignan (Chile); White Frontignan (England); Muscat d’Alsace, Muscat de Die, Muscat de Lunel, Muscat de Narbonne, Muscat Frontignan (Frankreich); Moschato, Moschato Aspro, Moschato Kerkyras, Moschato Lefko, Moschato Mazas, Moschato Samou, Moschato Spinas, Moschato Trani, Moschoudi, Moschoudi Proïmo, Muscat Sámos, Muskuti (Griechenland); Muscat Canelli (Israel); Apiana, Generosa, Moscatella Generosa, Moscatello Bianco, Moscatello di Saracena, Moscatello di Taggia, Moscatellone, Moscato Bianco, Moscato di Chambave, Moscato d'Asti, Moscato dei Colli Euganei, Moscato di Canelli, Moscato di Momiano, Moscato di Montalcino, Moscato di Noto, Moscato di Tempio, Moscato di Trani, Moscato Reale, Moscodellone (Italien); Istarski Muškat, Momjanski Muškat, Muškat Istarski, Muškat Momjanski (Kroatien); Temjanika (Nordmazedonien); Moscatel Branco, Moscatel do Douro, Moscatel Galego Branco (Portugal); Tămâioasă Alba, Tămâioasă Alba de Drăgășani, Tămâioasă de Drăgășani, Tămâioasă de Moldova, Tămâioasă de Muntenia, Tămâioasă Românească (Rumänien); Muscat Belii, Muscat Belyi, Tamyanka (Russland); Muscat du Valais (Schweiz); Tamjanika, Tamyanka (Serbien); Muškát Žltý (Slowakei); Rumeni Muskat (Slowenien); Moscatel Castellano, Moscatel Commun, Moscatel de Grano Menudo, Moscatel de Grano Pequeno, Moscatel Encarnado, Moscatel Fino, Moscatel Morisco (Spanien); Frontignac, Muscadel, Muskadel, Muscat Frontignan (Südafrika); Muškát Žlutý (Tschechien); Beyaz Misket, Bornova Misketi, Myskett (Türkei); Bela Dinka, Beli Muskat, Franczier Veros Muscatel, Muscat Lunel, Piros Muskotály, Sárga Muskotály (Ungarn); Muskadel White, Muscat Blanc, Muscat Canelli, Muscat Frontignan (USA).

Nachkommen

Die Abstammung der Rebe ist jedenfalls unbekannt, vermutlich sind die Elternsorten bereits ausgestorben. Sie darf trotz morphologischer Ähnlichkeiten bzw. scheinbar darauf hinweisender Synonyme nicht mit den Sorten Goldmuskateller (Moscato Giallo), Muscadelle oder Torrontés Riojano verwechselt werden. Die Sorte war oftmals Elternteil natürlicher Kreuzungen, weshalb sie als Leitsorte gilt, sowie auch ein beliebter Kreuzungspartner bei Neuzüchtungen:

Möglicherweise gibt es mit den drei griechischen Sorten Malagousia, Moschomavro und Volitsa Mavri, die übrigens einen Muskatton aufweisen, ebenfalls genetische Verbindungen. Dies begründet unter anderem die Wahrscheinlichkeit einer griechischen Herkunft. Weltweit gibt es unzählige farbliche Mutationen in allen erdenklichen Beerenfarben von weiß bis schwarz mit den Namensbestandteilen Blanc, Gris, Rosa, Rouge, Roxo, Brown, Violet und Noir in vielen Landessprachen.

Eigenschaften

Die mittel bis spät reifende Rebe ist anfällig für Echter Mehltau und Botrytis, sowie für den Befall mit Hautflügler(Bienen und Wespen) und Milben. Sie neigt auch zum Verrieseln mit der Folge gewisser Ertragsunsicherheit. Die Sorte besitzt kleinere Beeren als alle anderen Muskatellersorten. Sie erbringt Weißweine mit ausgeprägtem Muskatton und würzigen Aromen und wird sowohl für trocken, als auch süß ausgebaute Weine und Schaumweine verwendet. Auf Grund der zuckerreichen Beeren ist sie besonders für Süßweine geeignet, berühmte Beispiele sind unter anderem Banyuls, Maury, Muscat de Frontignan, Rivesaltes (Frankreich); Constantia (Südafrika); Malaga, Sherry (Spanien); Samos (Griechenland) und Tokajer (Ungarn).

Anbaumengen

Die häufigste Spielart ist Muscat Blanc (mit weißen oder gelben Beeren; im deutschsprachigen Raum auch als Gelber Muskateller bezeichnet). Die größte Anbaufläche befindet sich in Italien mit 13.334 Hektar. Ein Großteil davon wächst in den Bereichen Asti/Moscato d’Asti im Piemont, wo die Sorte rund ein Fünftel der Rebfläche belegt. In Frankreich wurden 7.333 Hektar ausgewiesen, die größten Mengen davon in der Doppelregion Languedoc-Roussillon mit rund 5.500 Hektar. Hier ist sie in vielen süßen Vin doux naturel in den vier Weinen Muscat de Frontignan Muscat de Lunel, Muscat de Mireval und Muscat de Saint-Jean de Minervois (alle Languedoc), oder als Bestandteil wie zum Beispiel Muscat de Rivesaltes (Roussillon) zugelassen. Im Elsass ist sie unter dem Namen Muscat d’Alsace eine der zugelassenen Sorten für die 51 Alsace Grands Crus.

Weitere Anbauflächen gibt es in Deutschland (423 ha), Griechenland (1.568 ha), Kroatien, Luxemburg (1 ha), Moldawien (50 ha), Nordmazedonien (400 ha, Österreich (864 ha), Portugal (1.031 ha), Rumänien (1.579 ha), Russland (483 ha), Schweiz (36 ha), Serbien (31 ha), Slowakei, Slowenien (586 ha), Spanien (1.350 ha), Türkei (129 ha), Ukraine (338 ha) und Ungarn (762 ha).

In Übersee gibt es Anbauflächen in Argentinien (94 ha), Australien (857 ha), Brasilien (32 ha), Chile (1 ha), Mexiko (246 ha), Myanmar (7 ha), Neuseeland (1 ha), Peru (361 ha), Südafrika (839 ha) und Uruguay (10 ha), sowie in den USA vor allem in den beiden Bundesstaaten Kalifornien und Washington (1.218 ha). Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 33.739 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz. Die Sorte liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 26.

Unter den Namen „Muscat Blanc (G)“ mit rosa Beeren und „Muscat Blanc (R)“ mit rötlichen Beeren wurden in der Statistik von Kym Anderson) Bestände extra ausgewiesen. Darunter sind die Spielarten Muscat Gris und Muscat Rouge zu verstehen (für Muscat Noir gab es keine Werte). Im VIVC-Katalog werden aber diese zwei als eine Sorte geführt.

Muscat Gris: Wird in Argentinien (6.526 ha) und Chile (1.732 ha) angebaut. Das ergibt insgesamt 8.258 Hektar Rebfläche. Im Jahre 2010 wurden diese aber noch unter dem Namen Moscatel Rosado ausgewiesen. Es ist möglich, dass es sich aber sehr wohl um diese eigenständige Sorte handelt. Die Sorte liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 85. 

Muscat Rouge: Wird in Australien (240 ha), Deutschland (5 ha), Frankreich (419 ha), Kasachstan (255 ha), Portugal (115 ha) und Südafrika (404 h) angebaut. Das ergibt insgesamt 1.438 Hektar Rebfläche.

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Thomas Götz

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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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