Es gibt zwei Rebsorten mit diesem Namen:
Die weiße Rebsorte (auch Freiburg 242-73, FR 242) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Merzling x Freiburg 986-60 (Seyve-Villard 12-481 x Müller-Thurgau). Es handelt sich um eine äußerst komplexe Kreuzung, denn auch bereits beide Elternsorten sind aus einer langen Kette von Kreuzungen entstanden. Insgesamt waren rund 15 Sorten beteiligt, darunter neben den bereits oben angeführten auch Afus Ali, Aramon Noir, Bayard, Bicane, Bourboulenc, Clairette Dorée Ganzin, Munson, Pascal Blanc, Prior, Riesling und Vivarais. Es sind Gene von Vitis berlandieri, Vitis labrusca, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte 1973 durch Norbert Becker (1937-2012) am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Baden-Württemberg). Die mittel reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten sowie Botrytis. Sie erbringt dem Müller-Thurgau ähnliche Weißweine. Die Sorte belegte im Jahre 2018 in Deutschland 13 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz (D-STATIS). In der Schweiz gibt es einen winzigen Bestand von 0,2 Hektar (Kym Anderson).
Die weiße Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Katta Kurgan x Perlette. Die Kreuzung erfolgte 1970 in der Tschechoslowakei durch Dorota Pospíšilová. Die Rebe wird als Tafeltraube genutzt. Im Jahre 2016 wurde kein Bestand ausgewiesen.
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)