Der französische Weinführer „Le Guide Hachette des Vins“ erscheint im von Louis Christophe François Hachette (1800-1864) im Jahre 1826 gegründeten Verlag „Hachette Livre“. Er ist erstmals 1985 erschienen. François Bachelot und Stéphane Rosa sind gemeinsam als Direction de l’ouvrage (Herausgeber) verantwortlich. In der Ausgabe 2013 mit 1.399 Seiten werden 10.000 Weine aus den Ländern Frankreich, Luxemburg und der Schweiz beschrieben und bewertet. Diese wurden in Form von Blindverkostungen von 900 erfahrenen Weinkritikern (Winzer, Händler, Sommeliers) aus 40.000 Weinen aller Appellationen von 6.500 Produzenten ausgewählt. Gemäß Hachette-Philosophie „müssen die Noten innerhalb einer Appellation verglichen werden, da es unmöglich ist, verschiedene Appellationen mit demselben Maßstab zu beurteilen“. Das Benotungs-System ist:
Bei jedem Wein gibt es Angaben über Weinart, Ausbauart, Jahrgang, Trinkreife und Preis:
Die allerbesten Weine werden nach nochmaliger Verkostung durch eine „Super Jury“ ausgewählt, sie erhalten das Prädikat „Coup de Coeur“ (sinngemäß „Herzensbrecher“). Sie sind im Führer durch Abbildung des Etiketts gekennzeichnet. In der Regel sind das nur etwa 5%. Seit dem Jahre 2010 werden auch Armagnacs und Cognacs, 2011 und 2012 (2013 nicht mehr) wurden auch Restaurants und Weinstuben bewertet. Neu bei der Ausgabe 2013 ist ein kleines Glossar. Bei jeder neuen Ausgabe erfolgen Informationen über die heutigen Techniken in Weinberg und Keller, sowie über die neuesten Entwicklungen in den drei Ländern. Am Ende ist ein Index über Appellationen, Gemeinden, Weinerzeuger und Weine enthalten. Bis 2003 gab es auch eine Ausgabe in deutscher Sprache, ab 2004 nur mehr in Französisch. Seit 2008 gibt es das Online-Format www.hachette-vins.com.
Louis C. François Hachette: Emile Zola, Public Domain, Link
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena