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Firn

madeirization (GB)
madérisation (F)
gusto moderizzato (I)

Dieser auch allgemein als Alterston oder mundartlich „Altl“ bezeichnete typische Geschmack und Geruch kommt vor allem bei älteren Weißweinen vor. Der Name leitet sich vom althochdeutschen „firni“ für „vorjährig“ oder „alt“ ab. Diese häufigste Art des Alterstons darf aber nicht mit UTA (untypischer Alterston), Böckser (Lagerböckser) oder dem verwandten Petrolton verwechselt werden. Die Ursache für Altersfirne ist in erster Linie Oxidation durch atmosphärischen Sauerstoff. Diese erfolgt durch zu hohe Sauerstoff-Aufnahme nach der Filtration, sowie durch hohe Temperaturen während der Lagerung, verstärkt durch hohen Gehalt an flavonoiden Phenolen im Wein. Ebenso gefördert wird dies durch fehlerhafte Korken (Verschlüsse). Bei Holzfasslagerung können Firne schon nach eineinhalb Jahren entstehen, bei Flaschenlagerung dauert dies zumeist wesentlich länger.

Die Firne entstehen durch Karamellisierungs-Reaktionen zwischen Aminosäuren (Eiweißen) und Zuckern. Der typisch bittere Geschmack äußert sich durch Geruch und Geschmack nach schwarzem Tee, altem Stroh, Honig, Harz, Nüssen, Pilzen und feuchter Erde. Die dafür verantwortlichen Substanzen sind höhere Aldehyde (Alkoholverbindungen). Der Ton kann sich bis zu einem unangenehm kampferartigen (nach dem Baum) Eindruck steigern. Durch die Oxidation kommt es zu farblichen Veränderungen bis zur Hochfärbigkeit. Von Liebhabern älterer Weißweine wird der Altersfirn in geringem Ausmaß toleriert und sogar positiv als „Edelfirn“ beschrieben. In stärkerer Ausprägung handelt es sich jedenfalls um einen Weinfehler. Eine ganz andere Ursche hat der Schwefelsäurefirn, der durch unsachgemäßen Schwefeleinsatz (Überschwefelung) entsteht.

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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