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Etrusker

Etruscan (GB)
Etrusko (I)

Antikes Volk (Etrusci, Tusci, Tusker, Etrurier, Tyrrhener) in Etrurien, das im nördlichen Mittelitalien lebte und sich selbst Rasenna nannte. Die genaue Herkunft ist unklar. Es wird eine Einwanderung aus Kleinasien vermutet, aber sie werden ebenso als alteingesessene Urbevölkerung Italiens angesehen. Erste Zeugnisse tauchen um 1.000 v. Chr. auf, als sie wahrscheinlich an der Tyrrhenischen Küste landeten, sich bis auf die andere Küstenseite zur Adria hin ausbreiteten und das mittelitalienische Etrurien (lat. Tuscia, grch. Tyrrhenia) besiedelten. Dieses Gebiet zwischen Tiber, den Apenninen und dem nach ihnen benannten Tyrrhenischen Meer entspricht der heutigen Toskana sowie Teilen der beiden Regionen Umbrien und Latium. Der Einfluss der Etrusker erstreckte sich aber auch bis in die heutigen zwei Regionen Abruzzen und Marken hinein.

Stadtstaaten-Verbund

Es gab aber keinen einheitlichen Staat, sondern nur einzelne lose verbundene Stadtstaaten. Die zwölf mächtigsten bildeten einen religiösen Kultbund. Im 6. Jahrhundert v. Chr. dehnten sich dann die Etrusker in den Süden bis in die heutige Region Kampanien aus und stellten die ersten römischen Königs-Geschlechter. Um 540 v. Chr. wurde Felsina (Bologna) gegründet. Sie beherrschten das westliche Mittelmeer und betrieben mit den Griechen intensiven Handel. Von diesen wurden sie unter anderem auch im Weinbau beeinflusst, den sie schon lange vor den Römern in ihrem Herrschaftsgebiet kultivierten. Sie waren die Begründer der ersten großen Kultur in Westeuropa und liebten das Leben, den Luxus und gutes Essen und Trinken. Es gibt viele literarische Hinweise auf etruskische Wein- und Trinkkultur. Voltumna war laut dem römischen Historiker Varro (116-27 v. Chr.) die oberste Gottheit in der etruskischen Religion. Typisch für den Voltumna-Kult waren Trankopfer (Libation), bei denen Flüssigkeiten wie ungemischter Wein über einem geweihten Objekt oder brennenden Opfertieren vergossen wurden.

Etrusker - Herrschaftsgebiet (Karte) und Etruskische Reiter, 540-520 v. Chr.

Weinbau

Wein wurde von den Etruskern schon seit dem 7. Jhdt. v. Chr. in Amphoren bis Südfrankreich exportiert. Nach einer Hypothese wurden Vorfahren der heutigen Rebsorten Lambrusco, Sangiovese und Verdicchio Bianco bereits von ihnen kultiviert. Auf zahlreichen Wandgemälden und Kunst-Gegenständen sind die von den Griechen übernommenen Symposien dargestellt. Diese bei den Etruskern üppigen Ess- und Trinkgelage wurden später von den römischen Moralisten als negatives Beispiel ausschweifender Sitten kritisiert. Besonders auch deshalb, weil die Etrusker ihre Frauen an den Gelagen teilnehmen ließen. Die Römer übernahmen viele ihrer Kenntnisse, unter anderem auch im Weinbau. In der Folge wurden die Etrusker von den Samniten (einem Italiker-Stamm), den über die Alpen kommenden Kelten (Galliern) und schließlich von den Römern immer mehr zurückgedrängt und von letzteren bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. assimiliert. Siehe auch unter Antike Weine.

Bild links: Von Norman Einstein derivative work: Maximilian Dörrbecker (Chumwa
Based on a map from The National Geographic Magazine, CC BY-SA 3.0, Link 
Bild rechts: Von Unbekannt, Gemeinfrei, Link

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Dr. Edgar Müller

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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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