Bezeichnung (auch Décomposition = Zersetzung) für den Bodensatz, der sich vor allem bei gehaltvollen, tanninreichen Rotweinen mit Barrique-Ausbau vorkommt. Es handelt sich um einen ganz natürlichen Vorgang. Das Depot bildet sich durch Polymerisierung und Ausfällen von Stoffen (Gerb- und Farbstoffe, abgestorbene Hefe) während der Flaschenreifung. Es wird dabei zwischen leicht zu trennendem festem (Dépot fix) und puderförmigem Bodensatz (Dépot poudrex) unterschieden. Ein Depot wird gewissermaßem als Qualitätsmerkmal betrachtet, weil durch das Auftreten der Anfang der Trinkreife eines Weines angezeigt wird. Einen gewissen Schutz vor dem Aufwirbeln des Depots beim Einschenken ins Glas bieten Flaschenböden mit einer Einbuchtung, wo sich der Bodensatz in der Rille sammeln kann und damit auch weniger optisch auffällt.
In der Regel ist das Vorhandensein von Depot kein Weinfehler und auch keine Beeinträchtigung des Geschmacks. Wenn überhaupt, werden diese Ablagerungen vorrangig aus optischen Gründen durch Dekantieren entfernt. Depot darf nicht mit dem Weinstein verwechselt werden. Schleier und Trübungen sind ebenfalls kein Depot, diese können durch Eiweiß oder starke Metallbelastung (Spritzmittel oder Kellergeräte) entstehen. Die bei altem Portwein vorkommende dünne Haut an der Oberfläche nennt man Bienenflügel. Die nach der Gärung im Wein befindlichen Schwebestoffe werden als Trub, die Heferückstände als Geläger bezeichnet. Siehe eine Aufstellung aller Weininhaltsstoffe unter Gesamtextrakt.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“