Das bedeutende Bordeaux-Weinhandelshaus wurde im Jahre 1886 von Désiré Cordier (+1940) in Toul im Département Meurthe-et-Moselle gegründet. Anfangs beschränkte man sich auf den Weinhandel (Négociant), doch 1917 wurden die fünf Weingüter Château Fanning-Lafontaine, Château Gruaud-Larose, Château Lafaurie-Peyraguey, Château Meyney und Château Talbot gekauft, denen im Laufe der Jahre weitere folgten (heute ist nur mehr das dritte in Firmenbesitz). Im Ersten Weltkrieg gab es einen großen Aufschwung, weil die Firma einen Generalvertrag für die Belieferung der französischen Armee mit Wein und Spirituosen abschließen konnte. Aus Sorge vor den feindlichen Truppen wurde der Firmensitz nach Bordeaux verlegt. Nach dem Tode des Gründers 1940 übernahm nach interimistischer Leitung sein Sohn Jean Cordier im Jahre 1947 die Leitung des Unternehmens. Im Jahre 1997 erwarb die Gruppe Val-d’Orbieu die Aktienmehrheit am Négocioant-Bereich.
Schließlich erfolgte 2001 eine Fusion der Handelshäuser Cordier und Mestrezat, zweiteres brachte einige Weingüter ein. Das neue Unternehmen firmiert nun unter dem Namen Cordier Mestrezat Grands Crus. Im Zuge einer Strukturbereinigung wurden die sechs Weingüter Château Blaignan, Château Grand-Puy Ducasse, Château Lamothe-Bergeron, Château Meyney, Château Plagnac und Château de Rayne-Vigneau im Jahre 2004 an die Banque Crédit-Agricole verkauft. In Besitz verblieben sind Château Clos des Jacobins (St-Émilion) und Château Lafaurie-Peyraguey (Sauternes). Ausländische Joint Ventures existieren mit dem Weingut Montana Wines in Neuseeland und mit dem Weingut Ste-Genevíeve Wines in Texas (USA). Mehr als die Hälfte des Geschäftes entfällt auf den Export. Die Produkte werden nicht über den freien Markt, sondern exklusiv an Partner vertrieben.
