Bezeichnung für Weine aus vollreifem und zum Teil (aber nicht zwingend) botrytisiertem Traubengut, das bei der Weinlese besonders ausgesucht (ausgelesen) wird. Dabei werden nicht nur einzelne Trauben, sondern manuell mühsam sogar einzelne Beeren selektiert. Es gibt in den einzelnen Ländern unterschiedliche weingesetzliche Bestimmungen, um einen Wein als Beerenauslese bezeichnen zu dürfen. Die Kriterien sind in der Regel eine Mindestmenge an Mostgewicht sowie der Zustand der Trauben. Beerenauslese ist in Deutschland und Österreich (konkrete Bedingungen siehe dort) ein spezieller Weintyp innerhalb der Qualitätsweinkategorie Prädikatsweine. Solche Weine werden in der Regel süß ausgebaut.
Durch den Einfluss der Botrytis ist je nach Anteil edelfauler Beeren ein sortentypischer Geschmack auf Kosten von Honignoten nur schwach bis kaum ausgeprägt. Im Schweizer Wallis werden Beerenauslesen als Flétri, im Elsass als Sélection de grains nobles bezeichnet. Die Süßweine aus dem französischen Bereich Sauternes wie der berühmte Château d’Yquem entsprechen einer Beerenauslese oder sogar Trockenbeerenauslese, die mostgewichtsmäßig die nächste Stufe darstellt.
Bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken siehe unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen