Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Es gibt rund 100 Synonyme, was auf ein hohes Alter schließen lässt. Einige davon sind Aglianico Dolce, Aglianico Nero, Aleatico Ceragino, Aleatico Comune, Aleatico de Corse, Aleatico de Florence, Aleatico dell’Elba, Aleatico de Solmonia, Aleatico di Altamura, Aleatico di Benevento, Aleatico di Firenze, Aleatico di Portoferraio, Aleatico di Sulmona, Aleatico di Toscana, Aleatico Gentile, Aleatico Nera, Aleatico Nera della Toscana, Aleatico Nero, Aleatico Nero della Toscana, Aleatico Nero di Fermo, Aleatico Nero di Firenze, Aleatico Perugino, Aleaticu, Aleatiko, Aliatico, Lacrima Christi, Leatico, Malva, Moscatello Nero, Moscatel Negro de Grano Mediano, Moscato Nero, Pelaverde, Rossanella, Uva Antica Nera, Vernacchia di Pergola, Vernaccia Moscatella (Italien); Aleatico de Corse, Aleaticu, Aliaticu (Korsika); Halápi (Ungarn).
Nach einer Hypothese soll es sich angeblich um einen Nachkommen der von Petrus de Crescentiis (1230-1321) erwähnte Sorte „Livatica“ handeln. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Aglianico, Ciliegiolo, Liatiko (Aleatiko), Moscato di Scanzo oder Muscat d’Hamburg (Moscato Nero) verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Muscat Blanc x unbekanntem Partner. Dies basiert allerdings auf nur 20 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik). Die Sorte war Kreuzungspartner der vier Neuzüchtungen Bessarabsky Muskatny, Muscat de Yaloven, Pervomaisky und Viorika.
Die früh reifende Rebe ist anfällig für Botrytis und Echten Mehltau. Sie erbringt helle, aromatische Rotweine mit ausgeprägtem Muskatton. Sie wird auch als Tafeltraube verwendet. Die Sorte wird in den italienischen Regionen Apulien, Latium, Marken, Piemont und Toskana angebaut. Dort ist sie in den DOC/DOCG-Weinen Aleatico di Gradoli, Aleatico di Puglia, Colli Tortonesi, Elba Aleatico Passito, Pergola und Val di Cornia zugelassen. Die Sorte wird in Italien auf 149 Hektar mit stark sinkender Tendenz, in Frankreich auf 14 Hektar und in Australien auf 2 Hektar angebaut. Weitere Bestände soll es auch auf Korsika, in Kasachstan sowie in Kalifornien geben. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 165 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
